Offshore-Windenergie im Plan

offshore2Der Ausbau von Windanlagen auf See gewinnt an Dynamik: Anfängliche Probleme und Verzögerungen beim Anschluss an das Stromnetz sind gelöst. Für 2015 meldet die Branche einen Rekord von 2.282 MW neuen Offshore-Windanlagen. Die Steigerung um 225 % im Vergleich zum Vorjahr wird aber eine Ausnahme bleiben. Für die nächsten Jahre ist ein jährlicher Zubau von 800 bis 900 MW realistisch. Den statistischen Überblick hat die Deutsche Windguard im Auftrag mehrerer Verbände aus dem Bereich der Windenergie erhoben. Zum Stichtag 31. Dezember 2015 waren in Deutschland 792 Offshore-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 3.295 MW in Betrieb. Weitere 41 Anlagen mit einer Leistung von 246 MW sind bereits errichtet, aber noch nicht mit dem Netz verbunden. Zudem wurden im vergangenen Jahr 122 Fundamente gelegt, auf denen 2016 neue Windanlagen installiert werden können. Für weitere Parks mit einer Gesamtkapazität von 865 MW wurden bereits Investitionsentscheidungen getroffen.

Damit entspricht die Entwicklung im Offshore-Bereich weitgehend den politischen Planungen. Die Bundesnetzagentur hat bis Ende 2017 eine Anschlusskapazität von 7.700 MW für Projekte vorgesehen, die bis 2020 umgesetzt werden können. Für 70 % dieser Kapazitäten sind Anlagen in Betrieb, in Bau, oder zumindest konkret geplant. Für 30 % wurden Netzanbindungszusagen gegeben, aus denen sich noch Projekte entwickeln können.

Der hohe Zubau an Offshore-Windparks im Jahr 2015 ist vor allem auf die Lösung von Problemen beim Netzanschluss in früheren Jahren zurückzuführen. Auf Basis des Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) 2014 erwartet die Branche nun jährlich ein Plus von 800 bis 900 MW. Ab 2020 wird jedoch ein Einbruch der Entwicklung befürchtet. Entscheidend für den weiteren Ausbau seien die Vorgaben des EEG 2016, insbesondere der Verlauf der Übergangsphase bis Mitte der 2020er Jahre und die Gestaltung des Ausschreibungsdesigns im Hinblick auf bereits erteilte Baugenehmigungen.

Der vollständige Beitrag ist in ew 3/2016 erschienen.