Mehr Bewusstsein für Energie und CO2

Anke Weidlich, Professorin am Institut für Nachhaltige Technische Systeme (INATECH), Bildquelle: ESYS/Klaus Polkowski

Allein ein Umbau des Energiesystems wird nicht ausreichen, damit Deutschland bis 2045 klimaneutral werden kann. Nach Einschätzung der Arbeitsgruppe Energiesysteme der Zukunft (ESYS) wird zusätzlich eine Nachfragereduktion, Prozessumstellungen in der Industrie und ein Kohlenstoffmanagement benötigt. Im Interview für die Zeitschrift ew – Magazin für die Energiewirtschaft erläutert Anke Weidlich, Professorin am Institut für Nachhaltige Technische Systeme (INATECH), wie ein bewussterer Umgang mit Energie künftig aussehen kann. 

Die ESYS-Studie hat mit “Suffizienz” einen neuen Begriff in die Debatte gebracht: Der etablierte heutige Lebensstil benötige viel Energie und habe sich auch nur so entwickeln können, weil Energie in der Vergangenheit günstig war, erläutert Weidlich. Suffizienz bedeute, dass ein reduzierter Endenergieverbrauch nicht notwendigerweise mit Wohlstandsverlust bedeutet. Es gehe darum, heutige Verbrauchsmuster dort zu ändern, wo sie mit weniger Energie auskommen könnten.

Siedlungsstruktur und Verkehrsplanung überdenken

Als Beispiele nennt Weidlich Siedlungsstruktur und Verkehrsplanung. Es gebe einen  hohen Anreiz, ein Stück außerhalb der Stadt auf großen Flächen zu bauen und dann lange Pendelwege in Kauf zu nehmen. Da sich mit dem Auto schnell große Strecken zurücklegen lasse, würden Pro-Kopf-Wohnfläche und Pendelstrecken insgesamt zunehmen. Menschen wollten aber nicht unbedingt viel Zeit im Auto verbringen, sondern Ziele erreichen, macht Weidlich deutlich.

Um beim Wohnen Effizienzen zu heben, sollte es für Menschen, die es praktischer finden, eine kleinere Fläche zu bewohnen auch günstiger werden, dieses umzusetzen. Die durchschnittliche Wohnfläche pro Kopf sei auch deshalb so hoch, weil Menschen sehr lange in großen Häusern wohnen bleiben, die früher die ganze Familie beherbergt haben. Ein Umzug sei schwierig, wenn alte Mietverträge günstiger seinen als der Umzug in eine kleinere Wohnung.

Die Vorschläge der ESYS-Stellungnahme zielen darauf ab, die Lebensqualität bei niedrigerem Energieverbrauch auf gleichem Niveau zu halten. In einem Energiesystem auf Basis erneuerbarer Energien seien zwar zeitweise Überschüsse zu erwarten, aber insgesamt sei Energie eher knapp.  Bei der Umwandlung von Strom in andere Energieträger wie Wasserstoff und synthetische Kraftstoffe gebe es zudem Verluste, so dass diese Energie nicht so günstig sein werde wie heute erdölbasierte Kraftstoffe. Für den Verkehrssektor werden kürzere Wege und einen Ausbau des öffentlichen Verkehrs empfohlen. In Städten könne eine Priorisierung des Fahrrad- und Fußgängerverkehrs die Lebensqualität steigern.

Energiebedarf langfristig planen

Bei langfristiger Planung sie Energiessparen nicht notwendigerweise mit Einbußen in der Lebensqualität verbunden, betont Weidlich. So lasse sich bei der Wahl eines Autos oder einer Heizung der Energieverbrauch berücksichtigen. Wichtig sei daher ein Verständnis, dass CO2-intensive Lösungen deutlich teurer werden müssen. Wenn die Menschen wissen, wie der Pfad zu den Klimazielen aussehe, haben sie die Möglichkeit, die richtigen Lösungen zu wählen.

Zentrale Botschaft von ESYS ist, dass sehr viele Maßnahmen gleichzeitig umgesetzt werden müssen. Ein Vorankommen bei der Gebäudesanierung, der Elektromobilität und dem Ausbau von erneuerbaren Energien sei anspruchsvoll, aber bei entsprechender Prioritätensetzung durch die Politik machbar, macht Weidlich deutlich. Damit ergeben sich Pfade, die im Jahr 2045 netto-CO2-Emissionen von Null ermöglichen.

Das vollständige Interview ist in ew 5/2023 erschienen.

https://energiesysteme-zukunft.de/

ESYS-Stellungnahme: Wie wird Deutschland klimaneutral? Handlungsoptionen für Technologieumbau, Verbrauchsreduktion und Kohlenstoffmanagement

Bildquelle: ESYS – Klaus Polkowski

Klimaneutralität bis 2045 bedeutet: Umbau der Wärmeversorgung

Mario Ragwitz, Professor am Fraunhofer IEG

Mario Ragwitz, Professor am Fraunhofer IEG, Bildquelle: Fraunhofer IEG

Das politische Ziel bis 2024 klimaneutral zu werden, ist allgemein bekannt. Um dieses zu erreichen, muss sich aus Sicht des Akademienprojektes Energiesysteme der Zukunft (ESYS)  das Energieversorgungssystem radikal ändern. Was das für die Versorgung mit Wärme bedeutet, erläutert Mario Ragwitz, Professor am Fraunhofer IEG und einer der Leiter der ESYS-Arbeitsgruppe im Gespräch für die Zeitschrift ew – Magazin für die Energiewirtschaft. Das vollständige Interview ist in ew 4/2023 erschienen. 

Eine gute Nachricht ist: Ragwitz hält Klimaneutralität bis 2045 für erreichbar. Allerdings bedeute das hohe Anstrengungen und eine integrierte Planung des Gesamtsystems. Wesentliche Hebel seien eine Steigerung von Effizienz und Suffizienz, der Aufbau von Erzeugungskapazitäten und einer Infrastruktur auf Basis erneuerbarer Energien und Wasserstoff. Auch Kohlenstoffmanagement müsse Teil der Gesamtstrategie werden. Dazu gehöre der Umgang mit nicht vermeidbaren Emissionen zum Beispiel aus der Zementindustrie und Landwirtschaft.

Szenarien: Sinkender Energieverbrauch – steigender Stromverbrauch

Für das Jahr 2045 ergibt sich aus den ESYS-Szenarien für Deutschland ein Rückgang des Endenergieverbrauchs von heute etwa 2.500 Terawattstunden (TWh) auf 1400 bis 2000 TWh. Je stärker Suffizienz und Effizienz wirkten, desto mehr könne der Energieverbrauch insgesamt sinken. Nicht so allerdings der Stromverbrauch –  dieser verdopple sich in den Szenarien von heute rund 600 TWh auf 1.300 TWh bis 2045, betont Ragwitz.

“Anstelle von Gas werden künftig Wärmepumpen und Wärmenetze die Versorgung übernehmen.”

 Prozesse, die heute auf Erdgasbasis laufen, könnten künftig elektrisch versorgt werden. Dazu gehöre der Gebäudebereich und der gesamte Bereich der Niedertemperaturwärme. Anstelle von Gas sollen künftig Wärmepumpen und Wärmenetze die Versorgung von Haushalten und Niedertemperaturprozessen in der Industrie übernehmen, erläutert Ragwitz weiter. Weitere Stromverbraucher seien Elektromobilität und die Wasserstofferzeugung durch Elektrolyse. Außerdem werden weitere synthetische Brennstoffe strombasiert erzeugt.

“Kommunen müssen festlegen, wo gasbasierte Infrastrukturen oder andere leitungsgebundene Medien wie Wärmenetze benötigt werden.”

Viel Diskussionsbedarf erwartet Ragwitz bei der Neuausrichtung von kommunalen Wärmesystemen, die bisher erdgasbasiert sind.  In einzelnen Bereichen könnten Verteilnetze von Erdgas auf Wasserstoff umgestellt werden. Aber der Großteil der Gebäude werde über dezentrale Wärmepumpen und noch auszubauende Wärmenetze versorgt werden. Nach den Berechnungen von ESYS wird dazu eine Verdreifachung des Neubaus von Trassenkilometern für Wärmenetze benötigt. Gemeinsam mit der kommunalen Wärmeplanung müsse die Energiewirtschaft festlegen, in welchen Bereichen Erdgasnetze auch künftig benötigt werden und wo stattdessen Wärmenetze ausgebaut werden.

Künftige Wärmeerzeugung im Mix aus Abwärme, Geo- und Solarthermie

Solche Wärmenetze seien in allererster Linie für die Versorgung von Haushalten, Gewerbe, Handel, Dienstleistungsbereich und Industrie gedacht. Mögliche Erzeugungsquellen sind erneuerbare Potenziale wie die Geothermie und Solarthermie, Abwärme aus der Industrie und der Elektrolyse sowie Kraft-Wärmekopplungsanlagen bei der Verstromung von Wasserstoff. Zudem seien bei einer Kapazität von 200 GW Photovoltaikanlagen bereits im Jahr 2030 hohe Stromüberschüsse in einzelnen Stunden des Jahres zu erwarten. Diese lassen sich in großen saisonalen Wärmespeichern speichern, wie diese in Dänemark schon heute installiert werden.

“Für die Erdgasverteilnetze gibt es unterschiedliche Nutzungsoptionen.”

Für die heutige Infrastruktur sieht Ragwitz verschiedene Nutzungsmöglichkeiten: Wenn Industrieprozesse versorgt werden, könnte ein Teil der Netzinfrastruktur auf Wasserstoff umgestellt werden. In anderen Bereichen könne das Erdgasverteilnetz auch für alternative Nutzungsoptionen wie für Digital- und Telekommunikationsinfrastruktur eine Rolle spielen. Aber es werde auch Erdgasverteilnetze geben, die zurückgebaut werden. Das sei eine enorme Herausforderung für viele Energieversorger und die Kommunen. Diese Abschreibungen zu planen, ist schon jetzt ein wichtiger Schritt in der Transformation, betont Ragwitz.

Das vollständige Interview ist in ew 4/2023 erschienen.

Link zur ESYS-Studie: https://energiesysteme-zukunft.de

Energieversorgung 2022: Energieträger und Importe verändert

Vor gut einem Jahr haben die politischen Ereignisse die Standards der Energieversorgung durcheinander gewirbelt. Auf fehlende Gaslieferungen aus Russland hat Deutschland mit Importen aus anderen Ländern und Einsparungen reagiert. Strom wurde vermehrt aus Kohle und erneuerbaren Energien produziert. Ein Überblicksartikel dazu ist in der Zeitschrift EW – Magazin für die Energiewirtschaft 2/2023 erschienen. 

Seit September 2022 fließt nach Angaben des Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW)  kein russisches Gas mehr nach Deutschland. Die fehlenden Mengen wurden teilweise durch stärkere Importe aus den Niederlanden sowie über Leitungen aus Belgien und Frankreich ausgeglichen.

Seit September 2022 fließt kein Gas mehr aus Russland. Die Importe aus anderen Lieferländern sind leicht gestiegen. Quelle: BDEW

 

 

 

Hohe Erdgaspreise machen Gasverstromung unwirtschaftlich

Bereits Mitte 2021 war ein Trend steigender Erdgaspreise zu beobachten. Dieser verstärkte sich mit dem Krieg in der Ukraine deutlich. Insbesondere sorgten hohe Spotmarkt-Preise dafür, dass Gaskraftwerke aus dem Markt gedrängt wurden. Dadurch hat sich der Energiemix im Vergleich zum Vorjahr verändert: Die Stromerzeugung der Gaskraftwerke ging 2022 nach BDEW-Angaben um knapp 14 % zurück.

2022 wurden mehr erneuerbare Energien und Kohle für die Stromproduktion eingesetzt. Quelle: BDEW

Hinzu kam die Abschaltung von drei Kernkraftwerken zum Jahresende 2021. Diese Lücke wurde zu einem kleinen Teil durch erneuerbare Energien aufgefangen. Diese trugen 2022 insgesamt rund 45 Prozent zur Stromerzeugung bei. Der Anteil der Braun- und Steinkohlekraftwerke an der Stromerzeugung in Deutschland stieg auf rund 32 %.

CO2-Emissionen gestiegen

Für die Kohlendioxidemissionen der Energiebranche bedeutet dieser Erzeugungsmix ein Plus von 5 %. Mit 260 Millionen Tonnen wurden im Jahr 2022 drei Millionen Tonnen mehr CO2 emittiert als die Zielvorgabe vorsieht. Das entspricht einer Minderung von nur 44 % im Vergleich zu 1990. Nach dem Klimaschutzgesetz ist eine Reduktion um 45 % vorgeschrieben.

Energiewirtschaft verfehlt ihr CO2-Sektorziel

2022 sind die CO2-Emissionen der Energieerzeugung leicht gestiegen. Quelle: BDEW

Insgesamt ist der BDEW zuversichtlich, dass der Klimaschutz mittelfristig vorankommt: Trotz der Umwälzungen habe die Energiewirtschaft ihr Sektorziel nur knapp verfehlt. Dennoch: Diese Entwicklung sei für das Klima natürlich ein Rückschritt und die Branche müsse alles tun, um so schnell wie möglich wieder in die Spur zu kommen.  Dazu gehöre mehr Geschwindigkeit beim Ausbau der erneuerbaren Energien, beim Aus- und Umbau der Netze und bei der Entwicklung eines Wasserstoffmarktes, betonte Kerstin Andreae, Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung des BDEW.

Für den kommenden Winter 2023/2024 zeigte sich Andreae optimistisch in Bezug auf die Versorgungslage und die Importterminals für Flüssiggas – Liquefied Natural Gas (LNG): „Die gute Nachricht: Deutschland kann Schnelligkeit. Das zeigt das Beispiel der LNG-Terminals.“ Deutschland habe es 2022 geschafft, sich an eine Situation anzupassen, die niemand erwartet habe. Die Notwendigkeit, sparsam mit Energie und den höheren Preisen umzugehen, bleibe aber auch in den kommenden Jahren bestehen. Ab dem Frühjahr 2023 müsse damit begonnen werden, die Gasspeicher mit Flüssiggas zu füllen.

Perspektive: Ausbau erneuerbarer Energien, Energiesparen und LNG-Importe

Mit einem weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien, einem Rückgang der Gasverstromung, Effizienzmaßnahmen und einem sparsamen Umgang könne mittelfristig die Nachfrage sinken. Zudem gelte es, den Bau der weiterer LNG-Terminals voranzutreiben, neue Wasserstoff-Allianzen zu etablieren und möglichst viel Energie einzusparen, resümiert Andreae.

Bis Wasserstoff zum grundlegenden Energieträger wird, wird es noch eine Weile dauern. Kurzfristig muss die Gasbranche vor allem ihre Bezugsquellen weiter diversifizieren. Neben Investitionen in erneuerbare Energien, Wasserstoff, wasserstofffähige Gaskraftwerke und Energienetze ist es nach Einschätzung des BDEW wichtig, ein Marktdesign zu entwickeln, indem sich Investitionen in steuerbare Kapazitäten zur Stromerzeugung lohnen. Für diese müssten ökonomische Anreize geschaffen und die Genehmigungsprozesse vereinfacht werden.

Der gesamte Beitrag ist in EW – Magazin für die Energiewirtschaft 2/2023 erschienen.

Grafiken: BDEW

Ausbau erneuerbarer Energien: Konflikte müssen nicht im Streit enden

Streit kostet Geld und bremst die Dynamik. Um Konflikte beim Umbau der Energieversorgung zu vermeiden, wurde vor 15 Jahren die EEG/KWKG-Clearingstelle in Berlin gegründet. Diese bringt die Parteien zusammen und sucht pragmatische Lösungen.  Der gesamte Beitrag zu alternativen Wegen der Konfliktlösung ist in der Zeitschrift EW – Magazin für die Energiewirtschaft 1/2023 erschienen.

Der Ausbau von Photovoltaik- und Windanlagen wird mit dem  “Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) gefördert. Dieses grundlegende Gesetzt hatte einmal als Strom-Einspeisungsgesetz mit einem Umfang von fünf übersichtlichen Paragrafen begonnen. Inzwischen zählt das Gesetzeswerk mehr als 800 Paragrafen.

Dass viele Fragen bei der Auslegung des EEG aufkommen können, hatte der Gesetzgeber schon vor 15 Jahren antizipiert: Die Clearingstelle geht auf einen Beschluss des Deutschen Bundestages zurück und begründet sich formal auf die § 81 EEG, § 32a Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz (KWKG). Sie arbeitet im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz, um Streitigkeiten bei der Auslegung des EEG, KWKG und des Messstellenbetriebsgesetzes (MsbG) zu vermeiden.

Martin Winkler und Söhne Dibbern beim 44. Fachgespräch der Clearingstelle EEG | KWKG 2022. Bild: Clearingstelle

Insbesondere kleinere Anlagenbetreiber benötigen dazu oft eine rechtliche Beratung. Betreiber von Erzeugungsanlagen, Netzen und Messstellen wenden sich dann an die Clearingstelle EEG/KWKG. “Teilweise fehlt es im Gesetz auch noch an Regelungen, die die Realität der sich ändernden Energiewirtschaft abbilden,” berichtet Sönke Dibbern, Kaufmännischer Leiter der Clearingstelle EEG/KWKG.

Rechtslage nicht immer eindeutig

Im Unterschied zu einem Richterspruch, geht es der Clearingstelle darum, die Rechtssicherheit insgesamt für alle Beteiligten zu verbessern. „Die komplexen Gesetze können nicht jeden Einzelfall im Transformationsprozess regeln. Mit der Clearingstelle hat der Gesetzgeber ein niedrigschwelliges Angebot geschaffen, das informiert, Stakeholder zusammenbringt und gerichtliche Verfahren vermeidet“, erklärt der wissenschaftliche Leiter der Clearingstelle Martin Winkler.

Ulla Gläßer. Bild: Hoffotografen Berlin

Die Energietransformation ist eine anspruchsvolle Aufgabe für die Gesellschaft. „Konflikte zwischen Naturschutz und dem Ausbau erneuerbarer Energien sind ein komplexes Feld, bei dem Bürgerinitiativen, Gemeinden, Anlagenbetreiber gleichermaßen betroffen sind. Derartiges Konfliktpotenzial muss möglichst frühzeitig in Planungsverfahren aufgegriffen und unter Berücksichtigung aller Perspektiven bearbeitet werden. Gerichtsverfahren sind dazu wenig geeignet – zumal sie meistens viel zu spät im Planungsverlauf ansetzen können. Hier sind andere Verfahrensarten gefragt, die eine frühe, verständnis- und interessenorientierte Kommunikation mit allen Beteiligten ermöglichen,“ so Ulla Gläßer, Professorin für Mediation und Konfliktmanagement, Europa-Universität Viadrina, Frankfurt (Oder).

Unterschiedliche Interessen und Standpunkte gehören zum politischen System. „Die Gesellschaft verändert sich. Konflikte zeigen, dass sich Prozesse weiter entwickeln. Eskalierender Streit sollte vermieden werden, aber vollständige Konfliktvermeidung würde Stagnation bedeuten. Das würde die Energietransformation ausbremsen. Die Clearingstelle ist ein gutes Beispiel für ein effizientes Konfliktmanagement“, erläutert Gläßer.

Beim EEG müssen sich die Parteien selbst einigen

Thorsten Müller, Bild: Manuel Reger

Das EEG enthält zwar sehr viele Vorschriften zum Ausbau der erneuerbaren Energien, setzt aber nur den Rahmen für ein marktwirtschaftliches Fördersystem. „Das EEG hat die Besonderheit, dass nicht Behörden den Vollzug regeln, sondern sich die Parteien einigen müssen“, erläutert Thorsten Müller, Wissenschaftlicher Leiter der Stiftung Umweltenergierecht.

Für Betreiber kleiner Anlagen und Prosumer ist sind die rechtlichen Hintergründe oft unübersichtlich: „Der Aufwand eines Gerichtsverfahrens scheint in keinem guten Verhältnis zum Streitwert oder einem möglichen Nutzen zu stehen. Das kann dazu führen, dass die privaten Akteure aus einer sogenannten ‘rationalen Apathie’ darauf verzichten, ihre Rechte einzufordern. Ein ähnliches Phänomen kann man auch bei Verbraucherstreitigkeiten beobachten. Hier bietet die Clearingstelle niedrigschwellig und unaufwändig Zugang zu Konfliktklärung. Das ist sehr hilfreich,” resümiert Gläßer.

Erfahrungen für den weiteren Transformationsprozess

Wie viele Streitigkeiten die Clearingstelle schon vermieden hat, lässt sich nicht messen. Von 2007 bis 2021 wurden rund 14.000 Anfragen bearbeitet und in 90 Prozent der Fälle konnte das Anliegen durch die Mitarbeiter geklärt werden. Häufige Rechtsfragen betreffen die Mitteilungspflichten der Anlagenbetreiber, die Vergütung für den eingespeisten Strom, den Netzanschluss, die Messeinrichtungen und die Erweiterung einer bestehenden Anlage. Auch Gerichte erbitten regelmäßig inhaltliche Stellungnahmen zu Fragen des EEG und KWKG.

Aus der praktischen Arbeit werden Erfahrungen für die weitere Transformation des Energiesystems gesammelt. Für Winkler ist klar, dass der Prozess aus vielen kleinen Schritten besteht: „Dynamik und Transformation geht nur mit Menschen, die das täglich tun.“ Ein wichtiges Instrument sind Runde Tische, um Anliegen verschiedener Parteien zu klären.

www.clearingstelle-eeg-kwkg.de

Der gesamte Beitrag ist in der Zeitschrift EW – Magazin für die Energiewirtschaft 1/2023 erschienen.

 

Energiegipfel 2023: Das Krisenjahr 2022 hat Mut zur Veränderung gebracht

Das energiewirtschaftliche Jahr beginnt mit dem Handelsblatt-Energiegipfel in Berlin, der 2023 auch online verfolgt wurde. Der Traditionstermin überraschte mit Themen, die lange tabu waren: Über die Abscheidung von CO2 und Einspeicherung im Boden (Carbon-Capture-and-Storage – CCS), Flüssiggasimporte (Liquified Natural Gas – LNG), schwimmende Importterminals für Flüssiggas (Floating Storage and Regasification Unit – FSRU), europäische Industriestrompreise und Kapazitätsmärkte zur Förderung von Kraftwerksinvestitionen wurde intensiv diskutiert.

Handelsblatt-Energie-Gipfel 2023 in Berlin

Berlin-Mitte, bcc Berlin Congress Center am Alexanderplatz, 16.01.2023: Handelsblatt Energie Gipfel 2023: 
Dr. Robert Habeck, Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz.
Foto: Dietmar Gust / EUROFORUM

Nach dem Krisenjahr 2022 zeigten sich Branchenvertreter verhalten zuversichtlich. Anfang Januar 2023 waren die Gasspeicher noch gut gefüllt und es war innerhalb weniger Monate gelungen, drei Flüssiggasterminals zu installieren und einen Teil der fehlenden Gasmengen aus Russland zu ersetzen. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck stufte in seiner Rede die Krise als handhabbar, aber noch nicht beherrscht ein.

Etwas leiser waren die Stimmen, die die Hintergründe der relativ guten Versorgungslage mit Gas erläuterten. Von den geforderten Einsparungen waren bei den privaten Haushalten 14 Prozent erreicht worden, wie Klaus Müller, Bundesnetzagentur, ausführte. Andreas Feicht, Rheinenergie, berichtete, dass ein Großteil der Sparmaßnahmen von der Industrie erbracht worden sei, die Wärmeprozesse auf andere fossile Energieträger umgestellt hätten. Zeitweise sei es für Industrieunternehmen lukrativer gewesen, ihre langfristig eingekauften Energiemengen wieder am Markt zu verkaufen und die Produktion herunterzufahren. Für die Industrie habe es anstelle von Glas- oder Zementgeld Strom- und Gasgeld gegeben, brachte Maik Render, N-Ergie, die Entwicklung auf den Punkt.

CCS wird zur Option

Habeck betonte in seiner Rede die Bedeutung von CCS, was bisher in Deutschland verboten ist. Für eine Einlagerung von Kohlenstoff im Boden müssten geeignete Lagerstätten gefunden werden. Diese könnten auch im Ausland liegen, so dass ein grenzüberschreitender Handel möglich werden müsse. Beispielsweise habe Dänemark angekündigt, CO2 im Boden verpressen zu wollen.

Die wegweisende Aussage zu CCS wurde von der Branche mit Interesse verfolgt. Klaus Langemann, Wintershall, begrüßte die Ankündigungen des Wirtschaftsministers ausdrücklich. Das Unternehmen will Wasserstoff aus Erdgas – sogenannten blauen Wasserstoff – in Wilhelmshaven produzieren und das dabei entstehenden CO2 nach Norwegen exportieren. Im Projekt „NOR-GE“ planen Wintershall DEA und Equinor eine 900 Kilometer lange Pipeline zu Speicherstätten in Norwegen. Diese soll eine Transportkapazität von jährlich 20 bis 40 Millionen Tonnen CO2 haben, was nach Angaben von Wintershall DEA etwa zwanzig Prozent der Industrieemissionen pro Jahr in Deutschland entspricht.

Flüssiggasimporte sollen Gasversorgung sichern

LNG-Terminals waren in Deutschland schon seit vielen Jahren in der Planung. Die Umsetzung scheiterte vor allem an wirtschaftlichen Gründen. Die Preise für das importierte Flüssiggas per Tanker lagen deutlich höher als für die Gas-Lieferungen per Pipeline. 2022 änderte sich diese Situation und die vorgeplanten Projekte konnten schnell umgesetzt werden. Die Geschwindigkeit überraschte Politik, Wirtschaft und Behörden gleichermaßen und wurde als neue „Deutschlandgeschwindigkeit“ mehrfach zitiert. Mit diesen Erfahrungen wächst die Hoffnung, dass auch der Ausbau von erneuerbaren Energien deutlich schneller gehen kann.

Holger Kreetz, Uniper berichtet vom Spezialschiff Esperanza in Wilhelmshaven
– Handelsblatt Energiegipfel 2023 in Berlin am 17.01.2023 . Copyright: Marc-Steffen Unger

Marktregulierung bei Preisen und Investitionen

2022 war auch das Jahr der Markteingriffe: Übernahmen von Energieunternehmen durch den Staat und Eingriffe in die Preisdynamik waren kurzfristig notwendig, um die kritische Situation bei Unternehmen und Haushalten zu stabilisieren. Eine Rückkehr zu mehr Markt deutet sich derzeit nicht an. Habeck kündigte eine Regelung der Industriestrompreise ähnlich wie bei Haushaltkunden an. Diese müsse europäisch abgestimmt sein.

Wasserstoffwirtschaft in den Startlöchern

Der Ausbau der erneuerbaren Energien kommt gemessen an den Klimazielen langsam voran. Für 2023 hofft die Regierung, dass die gesetzlichen Änderungen für eine Beschleunigung sorgen. Daneben ist das große Ziel eine Wasserstoffwirtschaft aufzubauen. Bisher gibt es noch keinen Rechtsrahmen für ein Pipelinesystem, dass zum Teil durch einen Umbau der Gasleitungen entwickelt werden soll. Egbert Laege, SEFE – Security Energy für Europa, motivierte daher zu neuen Ideen und schlug vor, kurzfristig grünen Wasserstoff im Container aus Norwegen zu importieren.

Auch Kraftwerke sollen künftig so gebaut werden, dass sie zunächst mit Gas und später mit Wasserstoff betrieben werden können. Diese sogenannten „Peaker“ sollen nach Einschätzung von Habeck, die Aufgabe bekommen, als Backup für volatile Photovoltaik- und Windanlagen die Stromversorgung in wind- und sonnenarmen Zeiten zu sichern. Dabei sollten sie möglichst selten laufen. Wie sich ein solcher Einsatz für den Betreiber rechnet, wird im Rahmen eines neues Marktdesign noch diskutiert werden.

Zukunftstechnologien erweitern die Möglichkeiten

Ob sich die Energietransformation mit den heute vorhandenen Technologien umsetzen lässt ist offen. Ein wichtiger Schritt wäre eine Digitalisierung der Netzinfrastruktur mit Smart Metern. Hierzu hat der Wirtschaftsminister Ende 2022 einen Neustart angekündigt. Neben dieser von vielen Branchenvertretern als zentral eingeschätzten Investition könnte die Zukunft noch andere Möglichkeiten bringen.

Aus heutigen Forschungsprojekten lässt sich ableiten, dass die künftige Energieversorgung  noch nicht entschieden ist.  Josef Aschbacher, European Space Agency, erläuterte die Möglichkeit, Solarenergie im Weltall zu gewinnen. Das Unternehmen Climeworks berichtete von einer gestiegenen Nachfrage nach seiner Technologie, die CO2 aus der Luft filtert. Der gewonnene feste Kohlenstoff kann als Pflanzenkohle im Boden gespeichert werden. Auch die Atomenergie entwickelt sich global weiter. China beschäftige sich mit der Erforschung von Minireaktoren, berichtete Eveline Steinberger, The Blue Minds Company.

https://veranstaltungen.handelsblatt.com/energie/

Bildquelle: Handelsblatt-Energie-Gipfel

#HBEnergie

E-Mobilität: Mehr Ladesäulen – mehr Fahrzeuge – mehr Ladesäulen – mehr…

Als die ersten Elektroautos auf den Markt kamen, beschäftigte viele Fahrer die Sorge, rechtzeitig eine Ladesäule zu finden. E-Fahrzeuge brauchen Stromtankstellen und umgekehrt. Eines der  “Henne-Ei-Probleme”, von denen die Energiewende viele bereithält. In der Praxis finden sich nun Lösungen. Nach einer Umfrage des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) ist die Zufriedenheit der E-Mobilisten ist sehr hoch und 98 Prozent würden auf jeden Fall wieder ein Elektroauto kaufen. Der Beitrag ist in voller Länge in der Zeitschrift EW – Magazin für die Energiewirtschaft Ausgabe 11/2022 erschienen.  

Autofahrer von Diesel- oder Benzinfahrzeugen haben eine andere Meinung vom elektrischen Fahren als die E-Mobilisten. Auch letztere haben sich vor dem Kauf mit möglichen Problemen beschäftigt. Im Alltag zeigte sich dann, dass die Bedenken unbegründet waren.

E-Autos kommen bei den Nutzern gut an.

Fahrer von E-Autos sind mit ihrer Entscheidung zufrieden. Quelle: BDEW

Durchgeführt wurde die Online-Erhebung von UScale im Juli und August 2022 im deutschsprachigen Raum. Die Fahrzeuge der 1.300 Befragten waren im Mittel zwei Jahre alt und die Vielfahrer hatten bereits drei Jahre Erfahrungen mit einem eigenen elektrischen Auto gesammelt. Zwei Drittel fahren mit dem E-Auto auch in den Urlaub.

Kerstin Andreae, BDEW, beobachtet eine hohe Zufriedenheit bei der E-Mobilität. Bildquelle: BDEW/Truschel.

„In der öffentlichen Diskussion über Elektromobilität fehlt bislang oft die Perspektive derjenigen, die Elektromobilität Tag für Tag nutzen. Wir haben nachgefragt und sehen nun, dass die Zufriedenheit insgesamt sehr hoch ist und das Ladeangebot deutlich besser ist als sein Ruf,“ erklärt Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung.

Die gesellschaftliche Debatte sei anfangs von Zweifeln an der Reichweite des Elektroautos geprägt gewesen, erläutert Andreae. Reichweitenangst sei nur für ein Prozent der Befragen ein Thema. Inzwischen sei das Vertrauen in die Technologie sehr hoch. Während die ersten E-Autofahrer überwiegend durch ökologische Vorteile motiviert waren, rücke nun das Fahrerlebnis und die niedrigen Betriebskosten in den Blick, so ein weiteres Ergebnis. Sorgen bereiten den E-Mobilisten lange Lieferzeiten und hohe Anschaffungskosten.

Ladesäulen sind im Alltag verfügbar

Die Verfügbarkeit von öffentlichen Ladesäulen, Lade-Apps und Ladestandorte sei deutlich besser geworden. Nach Auskunft der Befragten wird das Fahrzeug bei der Hälfte der Fahrer ein oder zweimal pro Woche geladen – an ganz unterschiedlichen Orten: Drei Viertel der Befragten laden ihr Fahrzeug zuhause, ein Viertel hat eine Möglichkeit beim Arbeitgeber. Ein Drittel der Befragten gab an, Lademöglichkeiten auf Kundenparkplätzen gelegentlich zu nutzen.

Aus Sicht der drei BDEW-Mitgliedsunternehmen Allego, EnBW und Stromnetz Berlin ist die Entwicklung auf einem guten Weg. Die Unternehmen glauben an den Markt und investieren, auch wenn das Geschäft aus betriebswirtschaftlicher Sicht eher langfristig interessant ist.

Ulf Schulte, Allego Bildquelle Allego

Ulf Schulte, Geschäftsführer, Allego sieht die Entwicklung auf einem guten Weg: „Elektromobilität erlebbar machen ist enorm wichtig, um Berührungsängste abzubauen und zu zeigen, dass diese alltagstauglich ist.“

Um die Wirtschaftlichkeit zu verbessern, will Allego eine eigene Strombeschaffung aufbauen und die Ladesäulen trotz derzeit sinkender Margen weiter betreiben. Auch bei EnBW sind Fragen der Energiebeschaffung und Auslastung auf der Agenda.

Während in ländlichen Regionen mit vielen Eigenheimen eine Ladesäule auf dem eigenen Grundstück untergebracht werden kann, spielt in Großstädten das öffentliche Laden eine größere Rolle und das Ladenetz wird kontinuierlich verdichtet.

Claudia Rathfux, Stromnetz Berlin. Bildquelle Stromnetz Berlin

„Seit 2019 befinden wir uns in einem exponentiellen Wachstum in Berlin. Mittlerweile gibt es 13.000 Ladepunkte in der Hauptstadt – davon etwa 1.700 im öffentlichen Raum,“ berichtet Claudia Rathfux, Prokuristin und Leiterin Kunden- und Marktbeziehungen, Stromnetz Berlin, von den Entwicklungen.

Bis 2030 sollen 2.000 weitere öffentliche Ladepunkte durch die Berliner Stadtwerke und weitere 1.500 durch Dritte aufgebaut werden. Zudem sind pro Berliner Bezirk zwei Schnellladezentren geplant.

Viele Möglichkeiten ein E-Auto zu Landen

Das E-Auto bekommt überall Strom: Zuhause, am Arbeitsplatz oder auf Kundenparkplätzen. Quelle: BDEW

Hochgeschwindigkeitsladen wird ausgebaut

Nicht nur die Anzahl der Ladesäulen ist in Deutschland gestiegen, auch die Technologie des Ladens wird weiter entwickelt. EnBW hat sich auf das Hochgeschwindigkeitsladen spezialisiert und will über High-Power-Charging mit einer Ladeleistung ab 150 KW den Alltagsnutzen der E-Mobilität massiv steigern. Die neue Infrastruktur soll kürzere Ladezeiten ermöglichen. EnBW baut das Schnellladenetz an Autobahnen, Landstraßen und in Innenstädten in der Nähe von Einkaufs- und Einkehrmöglichkeiten aus.

Timo Sillober, EnBW Bildquelle: EnBW/Endre Dulic

„Gegenwärtig gibt es in Deutschland mehr als 12.000 Schnellladepunkte“, schätzt Timo Sillober, Chief Sales & Operations Officer, EnBW.

 

EnBW hat 800 Standorte mit 2.000 Ladepunkten gebaut und will bis Jahresende auf 1.000 Standort mit 3.000 Ladepunkten hochskalieren. Der Aufbau der Infrastruktur laufe mit dem Markt einher. An Ladeparks seien mehrere Ladesäulen verfügbar. Das Unternehmen beobachtet keine Überauslastung.

Für einen weiteren Ausbau der Ladeinfrastruktur werden noch viele Flächen benötigt. Das Laden von Elektrofahrzeugen sei etwas anderes als das Tanken, denn die Ladeinfrastruktur müsse in den Alltag integriert werden, macht Schulte deutlich. Allego schließt dazu Partnerschaften mit Supermärkten, Baumärkten und Autohäusern über den Betrieb von Ladesäulen für zehn bis zwanzig Jahre. Kommunale Flächen seien hingegen schwieriger zu erschließen.

Aufgabe für den Staat: Beschleunigung der Genehmigungsprozesse

Die Rolle des Staates sehen die Unternehmen vorrangig bei einer Beschleunig der Genehmigungsprozesse und einer Weiterentwicklung des Gesamtsystems. Die Ladeinfrastruktur für elektrisches Fahren könne im Wesentlichen durch die Privatwirtschaft aufgebaut werden. Schwierigkeiten beim Ausbau der Ladeinfrastruktur bereiten der Energiebranche vor allem regulatorische Hemmnisse.

Nach einem Vorschlag des BDEW soll sich das gesamte System der E-Mobilität noch nutzerfreundlicher werden. Wichtig sei vor allem ein reibungsloses Zusammenspiel der Akteure. Über eine App auf dem Smartphone sei ein vollautomatisches Laden möglich. Dazu gehöre auch, dass der Vertrag im Fahrzeug hinterlegt sei, die komplette Ladeinfrastruktur im Navigationsgerät angezeigt werde und der Batterieladezustand in der Routenplanung berücksichtigt werden. Um ein bidirektionales Laden zu ermöglichen, müssten Aggregatoren einen Zugriff auf die Batterie im Fahrzeug bekommen.

Der vollständige Beitrag ist in EW 11/2022 erschienen.

Bildquellen: Stromnetz Berlin, EnBW/Andre Dulic, Allego, BDEW/Trutschel

http://www.bdew.de

www.enbw.com

www.allego.eu

http://www.stromnetz.berlin