Erneuerbare Energien stehen selten in der Kritik, wenn es um Belange des Umweltschutzes geht. Bei nüchterner Betrachtung ist dies allerdings zumindest in Bezug auf die Reduzierung von CO2-Emissionen fraglich. Um die Klimaziele zu erreichen, müssten wir stärker auf Erdgas als Partner der Erneuerbaren setzen, erläutert Martin Bachmann, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbandes Erdgas, Erdöl und Geoenergie e.V. (BVEG) im Gespräch mit der Zeitschrift EW – Magazin für die Energiewirtschaft.
Die Energiewende sei vor allem eine Stromwende, meint Bachmann. Ganz nüchtern betrachtet habe der schon hohe Anteil von erneuerbaren Energien kaum Auswirkungen auf den Klimaschutz. Bei enormen Kosten für den Ausbau der Anlagen und der nötigen Infrastruktur sei der CO2-Ausstoß in den letzten Jahren lediglich stabil geblieben. Bei diesem Weg ist unsicher, ob er zum Ziel führt, so sein Fazit. Er koste eine Menge und sei weder wirtschaftlich noch sozialverträglich und auch nicht besonders clever im Sinne des Energiemixes. In der öffentlichen Diskussion überwiege die Einschätzung, dass die Energiewende – abgesehen von kleinen Anlaufschwierigkeiten – auf den Weg gebracht ist. Bachmann empfiehlt hier etwas mehr Realismus.