Pumpspeicher: Überschüssige Erzeugung nutzbar machen

VoithHydro

Damm des Pumpspeicherkraftwerks Limberg II, Österreich, Quelle: Voith Hydro

Solar- und Windanlagen liefern bei guten Wetterbedingungen oft mehr Strom als das Netz aufnehmen kann und müssen abgeregelt werden. Mit mehr Speichern im Versorgungssystem würden Nach einer Studie der RWTH Aachen im Auftrag des Unternehmens Voith könnten Pumpspeicherkraftwerke dafür sorgen, dass solche Erzeugungsspitzen künftig nicht mehr verloren gehen. Der vollständige Beitrag ist in der Zeitschrift ew – Magazin für die Energiewirtschaft , Heft 6/2014 erschienen.
ew 06 | 2014.


Derzeit sind im deutschen Stromnetz rund 10 GW Pumpspeicherleistung vorhanden. Hiervon befinden sich rund 6 GW in Deutschland, knapp 2 GW in Österreich und gut 1 GW in Luxemburg. Damit schien der Bedarf an Pumpspeicherkraftwerken Deutschland lange Zeit gedeckt zu sein. In einem veränderten Energiesystem auf Basis erneuerbarer Energien sehen Wissenschaftler der RWTH Aachen durchaus Potential für den Bau neuer Pumpspeicherkraftwerke. Denn Pumpspeicherwerke können schnell zwischen Pump- und Turbinenbetrieb wechseln und damit hohe Leistungsgradienten zur Verfügung stellen. Sie können Regelenergie sowie Blindleistung bereitstellen und für Redispatch genutzt werden. Zudem lassen sie sich schwarzstartfähig konfigurieren. Pumpspeicher der Zukunft sollen als Multifunktionskraftwerke rund um die Uhr laufen. Dabei geht es nicht um eine Überbrückung längerer Flauten, sondern um den kurzfristigen Ausgleich von Spitzen und Tälern. Erzeugungsüberschüsse, die auch durch eine Reduzierung der fossilen Stromerzeugung auf das Must-Run-Minimum nicht ausgeglichen werden können, werden von der Pumpspeicherflotte zu 72,5 % aufgenommen und einige Stunden später wieder ins Netz abgegeben.

Die Deutsche Energieagentur (dena) hat daher die Plattform „Pumpspeicherkraftwerke – Partner der Energiewende“ initiiert, um auf die hohe energiewirtschaftliche Bedeutung von Pumpspeicherkraftwerken hinzuweisen. Zu den Forderungen der Initiative zählen eine Weiterentwicklung des Strommarktdesigns und die Berücksichtigung von Pumpspeichern bei der Einführung von Kapazitätsmärkten. Außerdem sei eine Klarstellung notwendig, dass Stromspeicher keine Letztverbraucher sind und daher von den Netzentgelten befreit werden müssten – über den Zeitraum von 20 Jahren für Neuanlagen und über 10 Jahre bei Retrofitmaßnahmen hinaus.

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